Wie die Patientenrekrutierung den Erfolg klinischer Studien beeinflusst

Die Gewinnung geeigneter Patienten und Patientinnen für klinische Studien ist von entscheidender Bedeutung, um neue Medikamente und Behandlungsmethoden zu entwickeln, die das Leben von Menschen verbessern können. Doch welche Herausforderungen gibt es und wie geht man damit um?

Patientenrekrutierung: Die größte Herausforderung der klinischen Forschung

Die Patientenrekrutierung stellt eine der größten Herausforderungen in der klinischen Forschung dar. Sie umfasst den Findungsprozess geeigneter Teilnehmenden. Um die Ergebnisse einer klinischen Studie wissenschaftlich bewerten zu können, werden sowohl die Teilnehmendenzahlen als auch die spezifischen Ein- und Ausschlusskriterien bereits im Vorfeld genau von den WissenschaftlerInnen festgelegt.

Durch das Erforschen zielgerichteter Therapien und der Behandlung seltener Krankheiten werden auch die Studienkriterien immer spezifischer. Es ist somit oft schwierig, Patienten und Patientinnen zu finden, die den spezifischen Kriterien einer Studie entsprechen.

💡 Nur etwa eine von fünf klinischen Studien findet genügend Teilnehmende in dem vorher festgelegten Zeitrahmen (1).

Durch Verzögerungen in der Durchführung klinischer Studien kommt es zu verspäteten Zulassungen von Medikamenten, verspäteten Markteinführungen und erhöhten Kosten für die jeweiligen Forschungsprojekte. Das führt dazu, dass Patienten und Patientinnen letztendlich länger auf neue Therapiemöglichkeiten warten müssen.

Fehlendes Wissen über die klinische Forschung

Eine der Hauptursachen für Probleme bei der Patientenrekrutierung ist das fehlende Bewusstsein und die wenig vorhandenen Informationen über klinische Studien in der breiten Öffentlichkeit. Trotz der vielen Hindernisse zeigen Umfragen, dass unter Patienten großes Interesse an einer Studien-Teilnahme besteht.

💡 3 von 4 Patienten wissen nicht, wie sie eine klinische Studie finden können (1).

Um dieses Hindernis zu überwinden, setzen Forschende und Pharmaunternehmen deshalb verstärkt auf neue Strategien, um potenzielle Teilnehmende zu erreichen. Eine effektive Methode ist die Zusammenarbeit mit Ärzten, medizinischen Einrichtungen, oder Institutionen wie dem Forschungspanel Deutschland, die als wichtige Schnittstelle zwischen Patienten und Forschungslandschaft dient.

Durch unsere direkte Verbindung zum Patienten und die anamnestische Abklärung der studienspezifischen Ein- und Ausschlusskriterien haben wir die Möglichkeit, den Kontakt von interessierten Patienten an passende Forschungseinrichtungen zu ermöglichen.” erklärt Vera Gordon, Study Nurse beim Forschungspanel Deutschland 

Darüber hinaus bieten digitale Technologien neue Möglichkeiten, mit Patienten und Patientinnen in Kontakt zu treten. Soziale Medien wie Facebook oder Instagram ermöglichen es Forschenden, eine breitere Zielgruppe anzusprechen und relevante Informationen über die klinische Forschung zu teilen. Außerdem können sich Patienten ganz einfach von zu Hause aus für die Vorauswahl ausgewählter Studien anmelden. Die abschließende medizinische Aufklärung und Entscheidungshoheit bezüglich der Studien-Teilnahme verbleiben immer bei Arzt und Patient.

Akzeptanz von klinischen Studien fördern

Ein weiterer Ansatz besteht darin, das Bewusstsein für klinische Studien in der breiten Öffentlichkeit zu stärken. Die medizinische Forschung und ihre Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung sollten in den Medien präsenter sein, um das Verständnis und die Akzeptanz von Studien zu fördern. Durch die Einbeziehung von Menschen, die bereits an der Forschung teilgenommen haben, können reale Erfahrungsberichte geteilt werden. Diese können interessierten Patienten wertvolle Einblicke liefern und dabei helfen, eine Entscheidung über eine mögliche Teilnahme zu treffen.

Die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen ist ebenfalls wichtig. Durch Ihre Arbeit können die alltäglichen Bedürfnisse und Anliegen von Betroffenen besser verstanden und somit mögliche Barrieren beim Zugang zur Forschung aufgedeckt werden. Patientenorganisationen spielen darüber hinaus eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung für klinische Studien und können durch das Teilen transparenter Informationen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Vorurteile gegenüber der klinischen Forschung abgebaut werden.

Transparenz unterstützt informierte Entscheidung

Neben der Rekrutierung an sich ist es wichtig, ausführliche Informationen über die klinischen Studien zur Verfügung zu stellen. Verständliche Patienteninformationen, klare Erläuterungen der Studienziele und die Aufklärung über potenziellen Risiken und den erwarteten Nutzen tragen dazu bei, dass sich Patienten gut informiert und sicher fühlen, wenn sie eine Entscheidung zur Teilnahme treffen.

Jeder einzelne Patient und jede Patientin in der Forschung ist wichtig, da es ohne diese Patienten*Innen Stillstand in der Forschung und somit keine Ansätze für neue Behandlungsmethoden gäbe. Ein herzliches Dankeschön für Alle, die mitmachen möchten!”, betont Vera Gordon, Study Nurse beim Forschungspanel Deutschland

Insgesamt bleibt die Patientenrekrutierung in der klinischen Forschung eine Herausforderung, doch die Integration digitaler Technologien bietet neue Möglichkeiten. Forschungspanel hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen eine reibungslose Teilnahme an klinischen Studien zu ermöglichen und so die Lücke zwischen Wissenschaft und Patienten zu schließen.

Haben Sie Interesse, selbst einmal an der klinischen Forschung teilzunehmen? Schauen Sie doch mal bei unseren aktuellen Studien vorbei. Über Facebook und Instagram finden Sie spannende Nachrichten zum Thema klinische Forschung und können sich mit anderen Patienten und Patientinnen über gesundheitsrelevante Themen austauschen.

Quellen:

  1. Elektronische Rekrutierung, Patientenaufklärung und Patienteneinwilligung, BfArM im Dialog zu DCTs (26. Mai 2021). Dr. Andree Beckerling (Clariness) und Dr. Thorsten Ruppert (vfa).
  2. Patient Recruitment and Retention Services Market, 2019-2030 by Roots Analysis – Blavida.

Foto: © dontree_m via canva.com

4 thoughts on “Wie die Patientenrekrutierung den Erfolg klinischer Studien beeinflusst

  1. Ich würde gerne an einer Studie über Rückenbeschwerden teilnehmen. Alle bisherigen Behandlungen zeigten,wenn überhaupt nur eine Kurzzeitig e Linderung

  2. Natürlich sind klinische Studien wichtig, ich denke, daß viele Menschen davon ausgehen, kein Versuchskaninchen spielen zu wollen, kein Interesse oder wissen haben, über Tierversuche wird gejammert, find ich auch nicht toll, aber woher sollen Erkenntnisse kommen, Forschung funktioniert oft nur an oder mit Lebewesen, viele wollen auch für eine Studie entlohnt werden, ist in Ordnung, sollte aber nicht vordergründig sein

  3. Ich habe COPD3-4 bin Sauerstoff 24 Stunden dazu Asthma Brochitis Lungenemphsen Brochiektasen ich fühle mich den Ärzten in Stichgelassen vieleicht bekomme ich in eine Studie Hilfe Diabetes 2 habe ich auch noch Atrose Gicht

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