Chronische Nierenerkrankung: Ursachen, Entwicklungen und Ernährungstipps

Was ist eine chronische Nierenerkrankung (CKD)?

Chronische Nierenerkrankung (CKD) ist ein fortschreitender Verlust der Nierenfunktion über Monate oder Jahre. Anfangs bleibt sie oft symptomlos, kann jedoch im Verlauf zu Bluthochdruck, Wassereinlagerungen und schließlich zu Nierenversagen führen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursachen für CKD sind Diabetes und Bluthochdruck. Aber auch Infektionen, Giftstoffe, Autoimmunerkrankungen oder eine genetische Veranlagung können eine Rolle spielen. Besonders betroffen sind ältere Menschen.

Symptome und Stadien

Zu den Symptomen gehören unter anderem Müdigkeit, erhöhter Blutdruck, geschwollene Füße und ein verringerter Urinausstoß. Da CKD in frühen Stadien oft unbemerkt bleibt, ist eine frühe Diagnose entscheidend. Die Erkrankung wird in fünf Stadien eingeteilt, wobei ab Stadium 4 eine ernsthafte Beeinträchtigung der Nierenfunktion vorliegt und in Stadium 5 eine Dialyse oder Nierentransplantation notwendig wird.

Lesen Sie mehr (auf englisch): Chronische Nierenerkrankung


Steigende CKD-Fallzahlen weltweit

Eine neue Studie zeigt, dass die Zahl der Menschen, die an CKD sterben, in den letzten 27 Jahren drastisch gestiegen ist. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen. Forscher haben ermittelt, dass weltweit fast 700 Millionen Menschen an CKD leiden. Zwischen 1990 und 2017 stieg die Sterblichkeitsrate aufgrund von CKD um über 41 %. Besonders betroffen sind Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen, da die Gesundheitssysteme dort oft nicht in der Lage sind, die steigende Zahl von Patienten mit Dialyse zu versorgen.

Besonders alarmierend ist der Zusammenhang zwischen CKD und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Menschen mit CKD haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die Sterberate durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei Dialysepatienten 10- bis 20-mal höher als in der Allgemeinbevölkerung.

Lesen Sie mehr (auf englisch): Steigende Zahlen an CKD


Ernährung und Nierengesundheit: Was sollte vermieden werden?

Eine nierenschonende Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. Menschen mit CKD sollten ihre Aufnahme von Natrium, Kalium, Phosphor und Eiweiß reduzieren. Folgende Lebensmittel sollten vermieden oder eingeschränkt werden:

  • Verarbeitete Lebensmittel: Enthalten oft hohe Mengen an Salz und Konservierungsstoffen.
  • Dunkle Softdrinks: Enthalten Phosphorzusätze, die die Nieren belasten können.
  • Avocados, Bananen, Tomaten: Hoher Kaliumgehalt kann das Herz belasten.
  • Vollkornprodukte: Enthalten mehr Phosphor als weiße Mehlsorten.
  • Milchprodukte: Hoher Phosphorgehalt kann zu Knochenschwäche führen.
  • Rotes Fleisch und verarbeitete Fleischwaren: Erhöhen den Proteingehalt im Körper, was die Nieren zusätzlich belastet.
Alternative Lebensmittel für eine nierenschonende Ernährung

Stattdessen sind folgende Lebensmittel für eine nierenschonende Ernährung besser geeignet:

  • Gemüse: Blumenkohl, Paprika, Zwiebeln
  • Früchte: Äpfel, Weintrauben, Ananas
  • Eiweißquellen: Mageres Geflügel, Eier
  • Kohlenhydrate: Weißbrot, weißer Reis, ungesalzener Popcorn

Lesen Sie mehr (auf englisch): Zu vermeidende Lebensmittel


Fazit

Chronische Nierenerkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch und werden oft zu spät erkannt. Während es keine Heilung gibt, kann eine frühe Diagnose und eine angepasste Ernährung den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität verbessern. Die steigenden Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf in der medizinischen Forschung, insbesondere in der Prävention und frühen Diagnose von CKD.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert